Ausführliche Informationen zu den Windklassen bei Markisen
Das Ergebnis einer DIN - NORM konformen Berechnung der notwendigen Montagekonsolen und Dübelauszugswerte wird in sogenannten Windklassen angegeben. Die Berechnung dieser Werte ist bei der Montage einer Markise zwingend notwendig, da hiermit errechnet werden kann, ob eine Montage der Markisen zulässige ist bzw. bis zu welcher Windstärke die Markise ausgefahren werden darf. Die erreichbare Windklasse ist immer in Kombination von Markise und Montageuntergrund anzugeben. Bei besonders ungünstigen Montagesituationen kann es dadurch nötig sein, dass größere Konsolen mit mehr Bohrungen verwendet werden müssen. In unserem Konfigurator wird die maximal mögliche Windklasse bzgl. Montagesituation und Maße der Markise berechnet. Die Konsolen werden direkt angepasst.
Die Windklassen sind wie folgt definiert und geben für die Handhabung der montierten Markise nachfolgende Kriterien vor.
Windklasse 0
Die Windklasse 0 entspricht (nach DIN EN 13561) entweder einer nicht geforderten oder nicht gemessenen Leistung oder einem Produkt, dass die Anforderungen der Windklasse 1 nicht erfüllt. Die Markise darf bei Wind nicht ausgefahren werden.
Windklasse 1
Die Markise darf bis maximal Windstärke 4 ausgefahren bleiben. Definition = mäßige Brise, mäßiger Wind. Der Wind bewegt Zweige und dünnere Äste, hebt Staub und loses Papier. Geschindigkeit 20-27 km/h = 5,5-7,4 m/s
Windklasse 2
Die Markise darf bis maximal Windstärke 5 ausgefahren bleiben. Definition = frische Brise, frischer Wind. Kleine Laubbäume beginnen zu schwanken, Schaumkronen bilden sich auf den Seen. Geschwindigkeit 29-38 km/h = 8,1-10,5 m/s
Weitere Informationen
Zur Berechnung unserer Markisenwerte, nach CE-NORM werden die mathematischen Vorgaben der Richtlinie "Windlasten zur Konstruktion von Abschlüssen und Markisen" verwendet. Herausgeber ist der Bundesverband Konfektion Technischer Textilien e.V. - Stand Mai 2008
Wir möchten darauf hinweisen, dass dies theoretisch errechnete Werte sind. Praktische Erfahrungen zeigen auf, dass Befestigungen von Markisen die nach CE-NORM auch nur der Windklasse 1 oder 0 zugeordnet werden können, mit der von uns errechneten bzw. festgelegten Konsolenanpassung und Dübelempfehlung, noch eine ausreichende Sicherheit für den alltäglichen Gebrauch der Markise als Sonnenschutz gewährleisten.
Informationen für die Feststellung des Montageuntergrundes
Feststellung des Montageuntergrundes
Um die Windklasse bestimmen zu können, wir die genaue Angabe des Montageuntergrund benötigt. In der Regel findet man vor der Montage eine verputzte Fassade vor. Man kann eventuell durch Klopfen noch erahnen welcher Untergrund vorliegt. Wenn man es genauer wissen möchte, muss man eine Probebohrung durchführen. Nachfolgend erhalten Sie Tipp´s, wie man auf Grund des vorliegenden Bohrstaubes und über das Verhalten der Bohrmaschine relativ genau den Montageuntergrund bestimmen kann:
Berücksichtigen muss man hierbei, dass für die Bestimmung des Montageuntergrundes zur Berechnung der Zuglast nur die oberen Schraubbefestigungspunkte der Montagekonsolen zu Grunde gelegt werden.
Wenn Sie zum Beispiel, wie in neben stehendem Bild gezeigt, mit der oberen Schraube der Konsole in den Beton befestigen können und die untere Schraube in den Ziegel befestigt wird kann, muss für den Montageuntergrund zur Berechnung der Zuglast und der Windklasse in unserem Konfigurator als Montageuntergrund Beton ausgewählt werden.

Probebohrungen müssen grundsätzlich im Drehgang durchgeführt werden
Wenn keine anderen Angaben bekannt sind , verwenden sie bitte die angegebenen Materialklassen in unserem Konfigurator.

Bohrverlauf: fortlaufend langsam
Farbe des Bohrmehles: grau
Decke = Zugzone
Wand = Druckzone ungerissen
Bohrverlauf: ruckartig
Farbe des Bohrmehles: grau

Bohrverlauf: fortlaufend langsam
Farbe des Bohrmehles: rot
Bohrverlauf: ruckartig
Farbe des Bohrmehles: rot

Bohrverlauf: fortlaufend
Farbe des Bohrmehles: weiß
Bohrverlauf: ruckartig
Farbe des Bohrmehles: weiß

Bohrverlauf: fortlaufend schnell
Farbe des Bohrmehles: weiß
Montage Markise an Zweischaliges-Mauerwerk - vorgesetzte Klinkerfassade
Einen Sonderfall bei der Montage bildet eine vorgesetzte Klinkerfassade mit dahinter liegender Isolierung. Wenn die Klinkermauer eine Dicke von weniger als 130 mm aufweist, können wir von einer direkten Montage der Markise und Dübel in die Klinkerfassade nur abraten. Denn es ist hier nicht gewährleistet, dass die Vormauerung das Gewicht der Markise selbst hält.
Das gesamte Bohrloch wird, wie im Beispiel auf der rechten Seite gezeigt, mit Injektionsklebstoff gefüllt. Auf die Gewindestangen wird dann vor den Konsolen noch je eine Kontermutter mit großer Scheibe gesetzt, sodass über die Mutter und Scheibe der Druck von Konsolen und Markise auf die Klinkdermauer abgefangen wird. Die Kontermuttern mit Beilagscheibe sollten mit dem Aussenputz bündig sein.
Mit dieser Montageart wird die vorgesetzte Klinkermauer von jeglicher Zuglast nach vorne und von Druck auf die Mauer entlastet. Es wirkt dann nur noch die Querlast nach unten.

Bitte beachten Sie, dass sie trotz der vorgesetzten Klinkerfassade in unserem Konfigurator den Montageuntergrund, der sich hinter der Fassade befindet, angeben müssen.